Klimabilanz unserer Lebensmittel

Der Klimawandel ist nicht nur in aller Munde, sondern deren Folgen schon jetzt bittere Realität in vielen Regionen des globalen Südens. Vor allem ärmere Bevölkerungsgruppen in den sogenannten Entwicklungsländern sind von klimabedingten Naturkatastrophen, wie Dürren oder Starkregenfällen und infolgedessen von Ernteausfällen und Nahrungsmittelknappheit betroffen. Verantwortlich dafür sind aber vor allem andere.

Hauptverursacher des Klimawandels ist bekanntlich das Kohlenstoffdioxid (CO2), welches den natürlichen Treibhauseffekt verstärkt und die Erde dadurch kontinuierlich aufwärmt. 

Auch unser Lebensmittelkonsum trägt zur Produktion von CO2 bei. Die gesamten Treibhausgas-Emissionen im Bereich Ernährung sind etwa so hoch, wie die Emissionen im Bereich Mobilität. Berücksichtigt werden bei diesen Rechnungen eine Vielzahl an Produktions- und Verbrauchsschritte, wie Produktion und Weiterverarbeitung der Produkte, Transport, aber auch Lagerung, Einkaufswege oder Emissionen bei der Zubereitung der Lebensmittel.

Insgesamt haben tierische Nahrungsmittel (etwa Fleisch oder Milchprodukte) eine schlechtere Klimabilanz als Obst- und Gemüse. Wenn frisches Obst- und Gemüse allerdings per Flugzeug aus weit entfernten Regionen nach Deutschland importiert wird, weist dieses ebenfalls eine negative Klimabilanz aus. 

In großem Maße trägt unser gestiegener Fleischkonsum zur Erderwärmung bei. Die Fleischproduktion weltweit hat sich in den letzten 40 Jahren fast verdreifacht (Link). Die Viehwirtschaft verursacht fast ein Fünftel der globalen Treibhausgas-Emission. Kühe stoßen beispielsweise das sehr schädliche Treibhausgas Methan aus. Dazu kommen Treibhausgase aufgrund von Kunstdünger auf den Äckern, auf denen Futtermittel angepflanzt wird. Für die industrielle Fleischproduktion in Europa werden viele Tonnen Futtermittel (z.B. Soja) gebraucht, die in großen Mengen in den sogenannten Entwicklungsländern angebaut werden. Damit werden den dortigen Bäuerinnen und Bauern wichtige Nahrungsmittel-Anbauflächen genommen und zum Teil sogar Regenwälder abgeholzt. Das wiederum hat erhebliche Folgen für die Biodiversität und den Klimawandel.


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