Kirche zu kritischem Konsum aufrufen

Obwohl die katholischen Jugendverbände den Fairen Handel mitbegründet haben und stets vorantreiben, ist innerhalb der Kirche noch einiges in Sachen öko-fairer Beschaffung zu tun.

Wie fängt man am besten an?

Bevor direkt zu ersten Verbesserungsvorschlägen kommt, solltet ihr in euren Pfarrgemeinden überprüfen, ob dort bereits kritisch konsumiert wird. Hakt bei den Entscheidungsträger*innen, bei der Kirchenverwaltung oder dem Pfarrgemeinderat nach, welche Produkte verwendet und konsumiert werden, woher die Energie bezogen wird und wie viel Fairness bei der Beschaffung von Materialien vorliegt. Nachdem ihr euch einen Überblick von allem gemacht habt, alle Klimafresser und unfaire Produkte identifiziert habt, entwerft ihr eine Liste mit Verbesserungsvorschlägen, mit Vorschlägen zur Energie- und Ressourceneinsparung und in welchen Bereichen zukünftig Produkte aus fairem Handel gekauft werden können.

Fordert dann eure Pfarrgemeinderäte, Pfarrer und Gemeinde- und Pastoralreferent*innen auf, kritischen Konsum konsequent umzusetzen und stellt eure Vorschläge bei Treffen der Pfarrei vor. Schaut auch mal in Nachbargemeinden, ob es vielleicht dort schon erste Initiativen gibt, mit denen ihr zusammenarbeiten könnt.

Falls ihr erste Anreize braucht, wie man damit beginnt, kritischen Konsum in die Kirche zu bringen, kann euch die Initiative „Zukunft einkaufen“ helfen euren Start zu verbessern.

Wie geht es weiter? Aktionsideen in der Kirche

Damit eure Vorschläge nicht in Vergessenheit geraten, könnt ihr die Leute in eurer Gemeinde mit einbeziehen und sie über den öko-fairen Einkauf unterrichten. Baut zum Beispiel nach dem Gottesdienst oder während eines Pfarrfestes einen Stand auf, macht eine kleine Verkostung mit fairen Produkten, fordert die Leute auf, eure Forderungen an die Kirche zu unterstützen, oder ladet (gegen Unkostenbeitrag) zu einem öffentlichen fairen Frühstück ein. Besonders bietet sich dies während der Fairen Woche an.

 

Das Cola Casting: Probieren geht über Studieren!

Hört ihr in euren Pfarreien Sätze, wie "Es gibt doch keine Alternative zur Coca-Cola" oder "der faire Kaffee schmeckt bitter und macht Magenschmerzen"? Dann ladet Pfarrgemeinderäte oder Gemeindemitglieder zu einem Cola- oder Kaffee-Casting ein und räumt mit Mythen um faire und biologische Produkte auf. Bei so manch einer Probierstunde (mit verbundenen Augen oder ohne) stand am Ende das Resultat: faire und biologische Produkte sind nicht nur nachhaltiger - sie schmecken auch am besten!

Da blüht Gerechtigkeit – Valentinstag und co.

Verteilt an einem passenden Tag (Valentinstag, Weltfrauentag, Namenstag der Heiligen Elisabeth) fair gehandelte Rosen. Macht so darauf aufmerksam, dass auch beim Kauf von Blumen auf ökologische und soziale Standards geachtet werden kann und soll.

Mitmischen

In kirchlichen Gremien lässt sich oft am meisten bewegen, wenn man selbst Teil des Gremiums ist. Überlegt Euch, welche Veränderungen Ihr durch die Mitarbeit in welchem Gremium erreichen könnt. Bereitet Euch darauf vor und los geht die Diskussion. Gute Argumente überzeugen!

Öko-faires Catering

Fordert die Verantwortlichen von kirchlichen Festen und Veranstaltungen auf, in der Essensversorgung und Bewirtung auf regionale, saisonale und faire Produkte zu achten. Erklärt, wie der Mehrpreis auch als deutlicher Mehrwert vermittelt werden kann. Hilfestellungen

Gespräche und Diskussionen

Als Aktive in der Jugendverbandsarbeit seid Ihr ein wertvoller Teil der Kirche und werdet als solcher (hoffentlich!) auch als Gesprächspartner*innen ernst genommen. Sucht Gespräche und Diskussionen mit denjenigen, die entscheiden, die die Hebel umlegen können. Sprecht mit dem Pfarrgemeinderat, mit der Kirchenverwaltung, mit dem*der Hausmeister*in etc. Offene Ohren und Beratung findet ihr bei den Umweltbeauftragten eurer Diözese. Packt die Verantwortlichen mit dem Argument der Glaubwürdigkeit und Verantwortung von Kirche.

Schließt euch zusammen

Oft ist es leichter, gemeinsam mit anderen mehr zu erreichen. Schließt euch mit anderen Gruppen in eurem Dekanat, eurem Bezirk oder eurer Diözese an. Sucht den Kontakt zu anderen Verbänden, auch im Erwachsenenbereich.

Macht mit bei Kampagnen und Aktionen!

Und zu guter Letzt: Seid selbst ein gutes Beispiel!

Wer Glaubwürdigkeit fordert, muss auch selbst glaubwürdig sein. Geht selbst mit gutem Beispiel voran und zeigt, dass es möglich ist! Bucht selbst nur Häuser, die möglichst weitgehend öko-fairen Kriterien entsprechen. Seid bei eigenen Veranstaltungen konsequent und macht vor, wie es geht. Informiert Eltern und Kinder bei Informationsabendenden eurer Lager und Aktionen über eure Vorgehensweise und zeigt, wie viel Gutes ihr dabei tut.

Ihr habt noch Aktionsideen oder schon erfolgreiche Aktionen umgesetzt? Schickt sie uns gerne und wir präsentieren eure Aktionen hier an dieser Stelle.

Weitere Aktionsideen rund um fair gehandelte Produkte findet ihr hier:

Fairtrade Deutschland
Jugendhandeltfair.de