Agrotreibstoffe: von wegen saubere Alterative!

Der voranschreitende Klimawandel und die Verknappung fossiler Energiequellen machten in den letzten Jahren Agrotreibstoffe zu einer lukrativen Alternative für multinationale Unternehmen sowie für Regierungen weltweit. Agrotreibstoffe kennst Du vielleicht in Blockheizkraftwerken oder als „Biotreibstoff E10“ an Tankstellen. Doch so „bio“, wie er erscheint, ist der neue Treibstoff gar nicht.

Die Treibstoff-Pflanzen werden vorwiegend in sogenannten Entwicklungsländern angepflanzt – beispielsweise Zuckerrohr zur Gewinnung von Ethanol in Brasilien. Der großflächige industrielle Anbau gefährdet aufgrund von Monokultur, intensiver Bewässerung und dem hohen Einsatz von Pestiziden das Klima und wertvolle Ökosysteme. 

Fruchtbares Ackerland ist begrenzt. Wo früher Nahrungsmittel für die lokale Bevölkerung wuchsen, werden heute die Energierohstoffe, wie Zuckerrohr, Soja oder Palmöl für die weltweite Agrartreibstoff-Produktion angepflanzt. Standards, mit denen die Regierungen diesen Problemen entgegenwirken wollen, werden meist nicht eingehalten. Stattdessen sind Vertreibungen von Kleinbäuer*innen durch die exportorientierten Unternehmen oder Kinderarbeit auf den Plantagen an der Tagesordnung.

Allein schon aufgrund der begrenzten Flächen ist Agro-Energie nur scheinbar eine sinnvolle Alternative auf dem Weg hin zu einer zukunftsfähigen Energieversorgung. 


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