Die EU-Kampfansage an Plastik

Das Europaparlament hat abgestimmt. Zukünftig sollen Trinkhalme, Einweggeschirr sowie weitere Wegwerfprodukte aus Plastik verboten werden. Wie das Verbot am Ende genau gestaltet wird, ist noch von weiteren Verhandlungen abhängig.

Der Hintergrund der Debatte um das Verbot von Plastik dürfte bereits jedem klar sein. Es geht um die Verschmutzung der Ozeane und die Gesundheit der Menschen. Insbesondere Wegwerf-Artikel, wie Plastikteller, Plastikbesteck und Trinkhalme sind für einen Großteil der Verschmutzung und der Entstehung von Mikroplastik verantwortlich. Über 30 Millionen Tonnen Plastikabfälle landen jedes Jahr in unseren Meeren. Große Müllberge treiben auf dem Wasser und gefährden Fische, Vögel und andere Kleintiere. Mittlerweile haben Forscher Mikroplastikpartikel in menschlichen Körpern nachweisen können.

Diese Produkte sollen nun aus dem Verkehr gezogen werden. Das Europaparlament stimmte am 24. Oktober 2018 einem entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission in erster Lesung zu. Ab 2021 sollen jegliche Einwegprodukte verbannt werden. 

Wir haben euch aufgelistet, um welche Alltagsprodukte es sich handelt:

  1. Trinkhalme
  2. Plastikbesteck
  3. Plastikteller
  4. Wattestäbchen
  5. Luftballonstäbe
  6. Rührstäbchen (Kaffee/Tee)
  7. Dünne Plastiktüten
  8. Verpackungen (z.B. weiße Boxen für Essen To Go)
  9. Oxo-abbaubares Plastik

Auch weiteren Vorschlägen wurde zugestimmt, wie einer Auflage, bis 2025 Einweg-Plastikflaschen zu 90 Prozent zu recyceln. Nach der Abstimmung des EU-Parlaments muss sich jetzt im Trilog-Verfahren auf einen endgültigen Gesetzestext geeinigt werden. Eine Einigung ist voraussichtlich im kommenden Jahr (2019) in Sicht. Sobald die EU-Richtlinie in nationales Recht umgesetzt wird, dürfte das Einweg-Plastikverbot in Deutschland ab spätestens 2021 gelten. Die Abstimmung kann als richtiger Weg bzw. Anfang einer europaweiten Kursänderung zum Thema Plastik gesehen werden.