Plastikfasten

Eine KriKoKo anlässlich der Fastenzeit

Während der Fastenzeit nehmen sich viele vor auf bestimmte Produkte, wie Schokolade oder Fast-Food, zu verzichten. Doch irgendwann wird auch dies langweilig. Wie wäre es damit in deinem Alltag komplett auf Plastik zu verzichten? Laut Plastikmüll Statistik 2017 von CareElite produziert jeder und jede Deutsche durchschnittlich 37kg Plastikmüll nur aus Verpackungsmaterialien pro Jahr. Das ist enorm viel! Allerdings ist es in unserer Gesellschaft kaum möglich komplett auf Plastik zu verzichten. Mit einigen wenigen Ansätzen kannst du es dennoch schaffen, deinen Plastikverbrauch drastisch zu reduzieren. 

In der aktuellen "KriKoKo"-Ausgabe (Kritischer Konsum Konkret, Februar 2018) der j-GCL hat das Redaktionsteam einen wirklich tollen Ansatz erstellt, wie man in seinem Alltag lernen kann möglichst ohne Plastik umzugehen. In Form eines Plastikfastenplans mit 40 Infos und Tipps für die Fastenzeit, findest du dort tolle Anregungen, Informationen, Rezepte und vieles mehr, um leicht und nachhaltig ohne Plastik zu leben. Wir haben dir die ersten 10 Anregungen in einer Übersicht zusammengestellt.

Die ersten 10 Anregungen des Plastikfastens

Plastik schadet nicht nur der Umwelt, sondern kann auch krank machen. Mit der Zeit werden ausdem Plastik Chemikalien und Weichmacher freigegeben, diese gelangen in die Organismen vonMensch und Tier und das kann zu Hormonveränderungen führen. Die Folgen dieser Hormonveränderungenkönnen zum Beispiel Fruchtbarkeitsstörungen oder Entwicklung von Krebs sein.(https://www.bund.net/chemie/achtung-plastik)

Schädliche Inhaltsstoffe kommen nicht nur durch die Atmung, sondern auch durch Nahrungsmittelin unseren Körper. Weichmacher lösen sich aus Lebensmittelverpackungen und wir nehmensie beim Essen zu uns. Außerdem können Weichmacher zum Beispiel aus Kleidungsstücken,Spielsachen, Cremes oder anderen Hygieneartikeln über die Haut aufgenommen werden.

Neben all dem offensichtlichen Plastik in Form von Verpackungsmüll ist Mikroplastik (Kunststoffteilchen,die kleiner als fünf Millimeter sind) ein sehr großes Problem. Mikroplastik wird zum Beispielin Kosmetik als Bindemittel verwendet, beim Waschen aus Kunststofffasern ausgewaschenoder es entsteht durch den Zerfall von Plastik. Die Kunststoffpartikel können in den Kläranlagennicht abgebaut bzw. ausgefiltert werden, dadurch gelangen sie in den Klärschlamm oder direktin die Gewässer. (

www.stmuv.bayern.de/themen/
forschung/mikroplastik/index.htm

)

Unter folgendem Link findest du einen nützlichen Einkaufsführer, der alle Informationen über Mikroplastikin Kosmetika aufführt:

www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/meere/meere_
mikroplastik_einkaufsfuehrer.pdf

Vorsicht: „Biokunststoff“ ist nicht gleichbedeutend mit „biologisch abbaubar“ oder „unproblematisch“,auch wenn sich die Forschung verstärkt Kunststoffen aus nachwachsenden Rohstoffenwidmet!„Wie beim Biosprit konkurrieren bei der Herstellung von Biokunststoff aus Pflanzenmaterial verschiedeneBedürfnisse: Die Verwendung von essbaren Pflanzen als Rohmaterial steht in Konkurrenzzur Nahrungsmittelproduktion. Wertvolle Anbauflächen gehen für den Anbau von Lebensmittelnverloren.“Diese und weitere Informationen findest du hier: https://utopia.de/ratgeber/wie-bio-ist-bioplastik

Als Erstes ist es gut, festzustellen, wo in deinem Haushalt überhaupt Plastikmüll entsteht. Welcher Plastikmüll ist leicht zu vermeiden und wo stellst du es dir schwer vor? Versuche dir zu überlegen, wo du dir vorstellen kannst, des Plastiks wegen auf etwas zu verzichten und wo auf keinen Fall.

Im Haushalt plastikmüllfrei zu leben, ist ein Prozess, der mehrere Monate andauert, bis man tatsächlichkeinen Plastikmüll mehr „produziert“. Das ist normal und das ist auch gut so. Braucheerst alle Lebensmittel, Hygieneartikel oder Putzmittel auf, bevor du auf eine plastikfreie Varianteumsteigst. So findet der Umstieg nach und nach statt und er fällt dir viel leichter.

In vielen Supermärkten ist es sehr schwierig, plastikfrei einzukaufen und ein einzelner Supermarktreicht meist nicht dafür aus, dieses Ziel zu erreichen. Nach ein paar Probeeinkäufen, beidenen man sich orientiert, was wo zu bekommen ist, wird es einfacher, fast alles für den täglichenGebrauch ohne Plastik zu bekommen.In den meisten Städten gibt es Wochenmärkte, meist sind auch Hofläden zu finden und in letzterZeit gibt es auch immer mehr sogenannte Unverpackt-Läden. Ausgestattet mit Stoffbeuteln, Vorratsdosenund/oder -gläsern - und anfangs mit ein wenig Geduld - wird der plastikfreie Einkaufeine Freude. Es gibt viel Neues zu erkunden und auch kritischer Lebensmittelkonsum wird gefördert,da sowohl Hof- als auch Unverpackt-Läden überwiegend regionale Produkte vertreiben.

Stimmt nicht! Viele Produkte sind im Glas günstiger, außerdem kann man durch den Kauf regionalerProdukte Transportwege kürzen und dadurch Kosten sparen. Dazu kommt, dass man alleProdukte in der richtigen Menge kaufen kann, wodurch man nur bezahlt, was man wirklichbraucht und Lebensmittelverschwendung vermieden wird.

Wenn man auf Plastik verzichtet, verzichtet man automatisch auch auf viele Produkte, die maneigentlich nicht braucht oder nicht kaufen wollte. Hier kann man nicht nur im Verpackungsbereichan Plastik sparen. Muss ich wirklich jeden Trend mitmachen? Wie wäre es stattdessen, einSecond-hand-Geschäft zu besuchen? Außerdem ist es nicht nötig, sich jedes Jahr mit dem neustenSmartphone-Modell einzudecken. Oder reicht es nicht auch, die Studi-Wohnung mit Möbelnaus dem Sozialkaufhaus oder dem Flohmarkt auszustatten, statt mit neuen Möbel (die beim Studierendenbudgetvermutlich nicht aus Vollholz sind)?

„Ein verpackungsfreier Supermarkt oder „Unverpackt-Laden“ kommt ohne Einwegverpackungenaus. Diese Shops, Läden und Märkte bieten alle Waren „offen“ oder notfalls in wiederverwendbaren(Pfand-)behältern an. Kunden können sich die gerade benötigte Menge selbst abfüllenoder einpacken und auf diese Weise plastikfrei einkaufen. Egal ob Nudeln, Reis, Hülsenfrüchte,Kaffee, Süßwaren, Seife oder Waschmittel: Hier bekommt man fast alles als lose Ware.“ (AnnikaFlatley, Utopia, 2018, https://utopia.de/ratgeber/verpackungsfreier-su permarkt)

Wenn du mehr über das Plastikfasten und die restlichen 30 Anregungen wissen möchtest, dann schau doch mal auf der j-GCL-Seite vorbei und bestelle dir den Newsletter, um noch mehr Informationen rund um das Thema Kritischer Konsum zu erhalten. Hier die PDF des Plastikfastens in der Fastenzeit

Quelle: Plastikfasten - Eine KriKoKo anlässlich der Fastenzeit, KriKoKo-Ausgabe von Februar 2018, J-GCL-Bundesstelle