Das Geschäft mit dem Hunger

Investitionen von Banken geschehen nicht nur direkt, sondern auch über Aktien und so genannte „Hedgefonds“. Banken kaufen Anteile von Firmen, sodass sie Miteigentümer werden. Dabei setzen die Banken nicht nur auf langfristige Anlagen, sondern vor allem auf kurzfristige Gewinne in den Ländern des Südens. Sie legen Gelder vor allem in Staaten wie Mexiko oder Brasilien an. Durch die erhöhte Nachfrage steigen die Kurse schließlich an  – gleichzeitig haben die Staaten mehr Geld zum Investieren. Diese Investitionen lassen den Kurs nochmals ansteigen, woraufhin die Banken ihre Anleihen mit Gewinn verkaufen. Zurück bleiben Länder mit hohen Schulden, viele Arbeitslose und verarmte Menschen, welche sich kaum noch selbst ernähren können.

Sehr folgenreich können auch Spekulationsgeschäfte mit Grundnahrungsmitteln sein. Als 2008 die Preise für Nahrungsmittel stiegen, witterten die Banken ihre Chance auf kurzfristige Gewinne und investierten u.a. in Soja, Weizen, Reis und Mais. Auf die angestiegenen Preise folgten erneut prekäre Lebensbedingungen für die Bevölkerung, die in den Anbaugebieten leben.

In Mexiko sprach man von der „Tortillakrise“, da die aus Maismehl hergestellten Tortillas - ein Grundnahrungsmittel der Mexikanerinnen und Mexikaner – für viele Menschen nicht mehr erschwinglich waren. In anderen Ländern führten die steigenden Preise zu Plünderungen und Unruhen der hungernden Bevölkerung.


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